Chronik - Vagen, Mittenkirchen, Berghöfe

Cronik CoverDie Chronik der Dörfer und Weiler, Vagen, Mittenkirchen und der Berghöfe hat ihren Schwerpunkt in der Hofgeschichte und den dazu gehörenden Themenbereichen. Deren Geschichte lässt sich, bis auf einige Ausnahmen, quellenmäßig erst ab dem 15. Jahrhundert belegen. Gleichwohl soll die davor liegende Geschichte nicht ganz ausgespart werden. Insofern ist ein kurzer Streifzug durch die vorangehenden Jahrhunderte, um die Einblicke in das Entstehen unserer Siedlungen zu erhellen, gewissermaßen als Einstieg in die Hofgeschichte, sinnvoll. 

In den folgenden 10 Kapiteln werden folgende Themenschwerpunkte beschrieben:


 

Vorwort

Schloss in VagenAls Ersatz für die heute nicht mehr vorhandene Burg hat Vagen im Jahr 1768 ein Barockschloss erhalten, das inmitten von Gärten und lustigen Wasserspielen liegt. In diesem würdigen Rahmen findet die - weit über die Grenzen Vagens hinaus - alljährliche Schloss-Serenade statt. Bei dieser und auch vielen anderen Veranstaltungen stellen die Vagener Musiker ihr Können unter Beweis.

Rund ums Dorf - Reizvolles und Sehenswertes

dorfansicht05 kleinGehen Sie auf Entdeckungsreise. Ein Streifzug durch Vagen im schönen Mangfalltal mit seinen gut erhaltenen und restaurierten alten Gebäuden wird Sie belohnen. Das Goldbacher'l im Naturschutzgebiet am Tuffberg lädt zu einem geruhsamen Spaziergang ein. Etwas einmaliges in Vagen sind die Kirchweger*l. Sie ziehen sich sternförmig zur Ortsmitte hin und werden vor allem von Kindern auf dem Schulweg gerne benutzt.

Sind Sie an mehr Informationen über die Jahrhunderte alte Geschichte und Tradition der Ortschaft Vagen vor allem an den einzelnen Haus- und Hofnamen interessiert, erfahren Sie im Historischen Streifzug.


 

Haberfeldtreiber

Haberer, treibs zua!

- Fehme und Volksjustiz im Aiblinger Land. -


Die Urprünge des Haberfeldtreibens liegen im Dunkel.

HaberfeldtreiberZum einen führen Spuren einer Volksjustiz, die sexuelle Verfehlungen ahndet, bis in die vorchristliche Zeit zurück. Anderseits traten organisierte bäuerliche Rüggerichte in Oberbayern erst im 18. Jahrhundert auf. Frühchristliche Quellen berichten von einem germanischem Brauch, der dem betrogenen Ehemann das Recht gab, die Ehebrecherin zu entkleiden und mit Peitschenhieben über die Felder vom Hof zu jagen.

Das erste Treiben, das durch amtliche Dokumente belegt ist, fand 1716 in Vagen statt. Der Kistler Hannes Steindl strengte damals eine Klage gegen 17 Mitbewohner seines Dorfes an, die seiner Tochter Ursula mit „allerhand iniuriosen, gschray, schnalzen und stain werfen sambt anderen Romorereyen“ übel mitgespielt hatten. Überdies war bei der Aktion ein Schuppen zu Bruch gegangen. Und einzig diese Sachbeschädigung rief die Gerichte auf den Plan. Denn wie das Protokoll ausdrücklich vermerkte, handelte es sich bei den Haberfeldtreibern selbst um eine von Justiz und Geistlichkeit gleichermaßen tolerierten Volksbrauch.

Auszug: Elmar A. M. Schieder „ Das Haberfeldtreiben - Ursprung, Wesen, Deutung“ München 1983

Wappenbeschreibung


Das Wappen und die Fahne der Gemeinde Vagen wurde unter Bürgermeister Max Reitner 1964 eingeführt.

logo wappen feldkAus der Genehmigung des Gemeindewappens vom 14.02.1975 geht durch die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayern der folgende Text hervor.

Die Beschreibung des Wappens lautet:
Gespalten von Blau und Silber, vorne ein goldener Falke mit rotem Halsband, hinten ein schwarzer Sparren, unten ein gesenkter, durchgehender goldener Wellenbalken.

Der Inhalt des Hoheitszeichens ist wie folgt zu begründen:
Durch die unveränderte Übernahme des Wappens der früheren Gemeinde Vagen, die in der neuen Gemeinde Feldkirchen-Westerham aufgegangen ist, wird die jüngste Entwicklung der kommunalen Organisation dargestellt.

Das Wappen bezieht sich mit dem Falken auf die frühe geschichtliche Bedeutung der Grafen von Neuburg-Falkenstein für das Gemeindegebiet, sodann auf ein für Westerham in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch ein Siegelwappen mit dem Sparren nachweisbares gleichnamiges Ortsadelsgeschlecht. Als Hinweis auf die durch den Mangfallfluss geprägte Landschaft hat der Wellenbalken als Flusssymbol zu gelten.

Die zeichnerische Ausführung des Wappens entspricht den künstlerischen und heraldischen Voraussetzungen. Das Wappen unterscheidet sich hinreichend im Sinne des § 7 Abs. 2 NHGV vom 12.03.1973 von den schon bestehenden kommunalen Wappen in Bayern.

Brauchtum

Bildband Neuburgler  

 

Brauchtum TrachtenfestAus der Liebe zur Heimat wächst die Bereitschaft Verantwortung zu tragen und mitzuwirken bei der Gestaltung und Erhaltung unserer Dörfer und Städte und seinen kulturellen Grundwerten. Das Vereinsleben ist ein wesentlicher Bestandteil unserer aktiven Bürgerschaft und wird in Vagen auch heute noch hochgehalten. Als Garant hierfür sind die verschiedenen Dorfvereine mit ihren aktiven Vereinsleben zu nennen.

Die Nachwuchsförderung nimmt auch hier einen hohen Stellenwert ein. Viele auch heute noch durchgeführte Bräuche wie Sternsingern, Maitanz, Kirtatanz, Palmtragen, Osterfeuer, Sonnwendfeuer und Stefanitanz um nur einige zu nennen, geben der Bevölkerung die Möglichkeit, unverfälschtes Brauchtum zu erleben und mitzugestalten.

So wie das Brauchtum im Jahreskreis gepflegt wird, findet auch die Dialektpflege (Heimatsprache) ebenso Beachtung. Die Trachtler sind im Laufe der jetzt bald 120-jährigen bayerischen Trachtengeschichte zu einer gesellschaftlich und auch staatspolitisch notwendigen Gruppe geworden, zu Eckpfeilern gewissermaßen von Bodenständigkeit und gesundem Heimatbewusstsein im ganzen bayerischen Land.