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Allein Tetrafunk erhitzt die Gemüter

Diskutiert wird gern im Gemeinderat von Feldkirchen-Westerham, häufig und heftig. Ganz anders bei der Podiumsdiskussion, zu der der Gewerbeverband nun die Spitzenkandidaten der sieben Parteien, die sich um einen Sitz im Gremium bewerben, eingeladen hatte.

Die Podiumsdiskussion mit den sieben Gemeinderats-Spitzenkandidaten leitete Silvia Stock, Chefredakteurin des Regionalfernsehens Oberbayern im Schützen- und Trachtenhaus Westerham.Hier herrschte eitel Sonnenschein. Allein beim Tetrafunk gingen die Meinungen heftig auseinander. Die Podiumsdiskussion mit den sieben Gemeinderats-Spitzenkandidaten leitete Silvia Stock, Chefredakteurin des Regionalfernsehens Oberbayern im Schützen- und Trachtenhaus Westerham.

Feldkirchen-Westerham - Einen Aspekt haben sich eigentlich alle Parteien auf die Fahnen geschrieben, die im neuen Feldkirchen-Westerhamer Gemeinderat mitbestimmen möchten: mehr Bürgerbeteiligung. Ob zum Thema Umgehungsstraße, beim Hochwasserrückhaltebecken in Feldolling oder bei der Nahversorgungsproblematik: überall sollen die Feldkirchen-Westerhamer mitbestimmen dürfen. Diese und andere Themen standen bei der Podiumsdiskussion auf der Agenda, der sich die sieben Spitzenkandidaten im Westerhamer Schützen- und Trachtenhaus stellten. Rede und Antwort standen Heinz Oesterle (SPD), Dr. Werner Kienle (FWG Gesamtgemeinde), Elisabeth Spielmann (Bündnis 90/Grüne), Andreas Haimerl (FWG Vagen), Josef Hupfauer (FW Feldolling), Martin Oswald (Pro Bürger) und Bernhard Neumaier (CSU) der Diskussion.

Ein heißes Eisen in der Gemeinde ist der Tetrafunk. Wie berichtet, wehren sich die Bewohner des Weilers Schöffleiten gegen Pläne, einen Mast in ihrer Gemarkung aufzustellen. "Wer diesen Standort ablehnt, muss aber erst einmal einen besseren Vorschlag machen", so Hupfauer. Er versuchte, Entwarnung zu geben, denn "die Strahlung, die vom Mobilfunk ausgeht, ist richtig schäbig". Gespräche mit Funk-Experten habe er geführt und herausgefunden, dass "das Tetrafunk-Signal eines der harmlosesten ist, das es gibt". Dr. Kienle wollte das so nicht stehen lassen: "So lange nicht bewiesen ist, dass die Strahlung keine gesundheitlichen Gefahren birgt, stimme ich dagegen." Doch sahen es die Teilnehmer am Ende ähnlich wie Neumaier: "Der Tetrafunk wird auch bei uns kommen."

Realität werden müssen auch Verbesserungen beim Hochwasserschutz, wie nicht allein die Juni-Flut 2013 zeigte. Allerdings wehrten sich die Spitzenkandidaten gegen den aktuell geplanten Bau des Hochwasserrückhaltebeckens in Feldolling mit einem Volumen von knapp drei Millionen Kubikmetern.
"Wir brauchen eine dezentrale Rückhaltung, also viele kleine Becken - und kein Monsterbauwerk", brachte es Hupfauer auf den Punkt. Oesterle machte deutlich, dass zunächst die Tegernsee-Bewirtschaftung rechtlich gesichert sein müsse und Dr. Kienle versprach, "den Feldollingern beim weiteren Kampf zu helfen, damit die Pläne für das Wahnsinnsbauwerk reduziert werden." Spielmann sprach in diesem Zusammenhang den Feldollingern, die sich gegen das geplante Becken wehren, "großen Respekt" aus. Sie zweifelte die Pläne des Wasserwirtschaftsamtes an: "Ich habe kein großes Vertrauen." Vielmehr als auf Bauwerke solle man ihrer Meinung nach auf ökologischen Landbau setzen, um dafür zu sorgen, dass das Wasser natürlich versickern könne.

Mit dem Trinkwasser ging es weiter im Programm. Hier sprach sich Haimerl dafür aus, die vier Wasserbeschaffungsverbände mit der gemeindlichen Versorgung zu einem Zweckverband zusammen zu fassen. "Da hüpft mein Herz hoch", konstatierte Oesterle. Der Grund: "Als ich das Wort Zweckverband
vor der letzten Wahl vor sechs Jahren in den Mund nahm, habe ich noch Prügel bezogen." Hupfauer gab allerdings zu bedenken, dass ein Zusammenschluss schwierig sei. Nicht, dass die Zusammenarbeit der vier Beschaffungsverbände nicht funktioniere: "Das Problem ist der gemeindliche Verband."

"Wohin will Feldkirchen-Westerham?" war eine weitere Frage, die Moderatorin Silvia Stock dem Podium stellte. "Unser Problem ist, dass viele nur zum Schlafen herkommen, aber auswärts arbeiten", so Oswald. Deshalb müsse man Gewerbeflächen schaffen und ein "schnelles Einheimischenmodell auf den Weg bringen, damit junge Menschen mehr Chancen in der Gemeinde haben." Hupfauer sprach sich für ein langsames Wachstum aus, "damit sich der Ort in Ruhe entwickeln kann". Dem konnte Dr. Kienle nicht folgen: "Langsam ja, aber einen Stillstand darf es nicht geben. Er machte sich auch für die Umgehung stark, "denn Westerham braucht eine Entlastungsstraße". Die einzige Möglichkeit bestehe mit der Bahnparallele. "Bei solch großen Themen", so Oesterle, "braucht es dann unbedingt eine Bürgerbeteiligung." Eine Wortmeldung aus dem Publikum zeigte, dass die Umgehung in Feldkirchen-
Westerham diskutiert wird. Der Gast wollte wissen, wie die Kandidaten die Zukunft des Einzelhandels und kleineren Betriebe in Feldkirchen einschätzen, wenn der Verkehr von der Staatsstraße 2078 abgeleitet wird. "In Bad Aibling war es doch ähnlich", so Oesterle. Auch dort wurde der Verkehr aus der
Stadt gebracht: "Und nun ist ein gemütlicher Bummel möglich", so Dr. Kienle. Spielmann sprach in diesem Zusammenhang ein ganz anderes Problem an: "Wir müssen weg von dieser Geiz-ist-geil-Mentalität. Die ist es doch, weshalb die Leute weite Einkaufswege in Kauf nehmen."

Nach drei Stunden auf dem Podium endete die Diskussion. Im Anschluss blieb den rund 50 Besuchern in gemütlicher Runde noch Zeit, das persönliche Gespräch zu suchen.

(Text/Bild: OVB Online/Goss)

 

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